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Kultur und Kirche

    Aktualisiert am 12. August 2018

Bitte schon mal vormerken:
Vom 17. bis 19. August 2018 findet die Tannen-Hocketse statt!

Am Freitag geht es um 20 Uhr los; Happy Hour 21.00-22.00 Uhr. Barbetrieb!

Am Samstag ist ab 19.30 Uhr Party- und Tanzmusik für Jung und Alt.

Und der Sonntag beginnt um 10.30 Uhr mit einem Frühschoppen. Außerdem Mittagstisch und Kaffe und Kuchen.

Sie sind herzlich eingeladen !

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Aktualisiert am 1. November 2007

Sitten und Bräuche in Tannen

Bis ins 20. Jahrhundert hinein sind auch in Tannen die Kinder vor Weihnachten von Haus zu Haus gezogen, haben Verse aufgesagt und erhofften sich dadurch eine Gabe in Form von Obst, Nüssen, vor allem Weihnachtsgebäck.
Ouklopfa Hemmerle
‚s Brot leit im Kemmerle,
‚s Messer leit daneewa,
sollsch mr ebbas geewa!

Überliefert ist auch folgender Bettelmannsvers:
Z Wiachern do kriacht mrn,
z Tanna do kou mr da Alta fanga,
z Gri’bihl do kriacht ma net viel,
z Loh do kriacht ma a Laus vor a Floh.



Religion und Kirche

Mit den Franken kam um 500 das Christentum ins heidniscFrankenkoenig_Chlodwighe Hohenlohe. Der fränkische König Chlodwig war mit weiten Teilen seines Volkes zum Christentum übergetreten, wofür nicht nur die Hilfe bei einer siegreichen Schlacht, sondern auch politische Überlegungen eine Rolle spielten. Die Veränderungen dürften aber beim gemeinen Volk erst nach und nach und nicht ohne Schwierigkeiten angekommen sein. Angelsächsische Mönche, besonders Bonifatius (679 – 754), der durch das Fällen einer heidnischen Eiche im hessischen Aufsehen erregte,  mussten jedenfalls später bei der Christianisierung der Germanen nachhelfen. Aufgrund fehlender Kirchenstrukturen war das Christentum vielfach wieder von heidnischen Gebräuchen überwuchert worden. Es wird von Priestern berichtet, die sowohl die heilige Messe feierten als auch Donar opferten. Ebenso wird von Priestern erzählt, die in Unzucht lebten und das Volk gegen den Bischof aufhetzten. Es kam sogar soweit, dass sie einen Aufstand gegen Bonifatius anzettelten, den Bonifatius aber überwinden konnte. Die Anführer wurden vor Gericht gestellt. Ein anderes Problem war politischer Art. Die äußerlich christlichen Frankenherzöge Theobald und Heden hatten ein drückendes Willkür-Regiment geführt und so das (thüringische) Volk gegen sich aufgebracht.  Mit großem Erfolg missionierte Bonifatius in Thüringen, Friesland, Hessen, Württemberg, Westfalen und Bayern und gründete Klöster.

Kirchenstrukturen entwickelten sich mit der Zeit auch in Hohenlohe. So erhielt Baumerlenbach bei Öhringen schon nach 700 eine eigene Kirche, Kirchensall um 1245. Neuenstein hingegen kam erst verhältnismäßig spät zu einer selbständigen Pfarrkirche (1499), besaß aber schon vorher eine Kapelle. Und Grünbühl? Tannen?

Kirche im formalen, im Amtssinne bedeutete von Anfang an vor allem Macht, Einfluß und Geld. Eine herausragende Rolle in diesem Sinne spielte für den hier beschriebenen Raum das Stift in Öhringen. Es wurde im Jahre 1037 durch einen förmlichen Akt, den Stiftungsbrief des Bischofs Gebhard von Regensburg, durch die Umwandlung einer bestehenden Pfarrei in ein Chorherrenstift gegründet. Chorherren bzw. Chorfrauen gibt es seit dem 6. Jahrhundert. Chorherren nennt man Priester an bedeutenden Kirchen, vor allem an Bischofssitzen und zentralen Kirchen, die oft in einer klosterähnlichen Gemeinschaft zusammen lebten. Der Idealzustand sah das gemeinsame Wohnen, Essen und Schlafen vor, sowie die Pflicht zum regelmäßigen Gottesdienst. Der Unterhalt wurde aus gemeinschaftlichem Besitz bestritten. Dieser Besitz bestand ursprünglich aus der Stiftung eines Königs oder Bischofs und vermehrte sich durch Schenkungen und Vermächtnisse. Auf diese Weise wollte man auch Weltpriestern die Vorteile mönchisch-klösterlichen Lebens eröffnen.

Die Landschaft um Öhringen und der sog. Ohrnwald, von Waldenburg bis Sindringen, war ab 1037 Lehen des Öhringer Stifts. Das bedeutete, dass dem Stift alle Einnahmen aus dem Zehnten, aus Zins, Gült und anderen Gerechtigkeiten zustanden. Und bei jeder Abspaltung selbständiger Kirchenbezirke verringerten sich diese Einnahmen für die Öhringer Stiftsherren. Kein Wunder also, dass sich in den umliegenden Dörfern nur sehr langsam und allmählich selbständige Pfarreien bildeten.

Neuenstein wurde kirchlich und seelsorgerisch lange Zeit vom Öhringer Stift betreut. Erst 1499 wurde Neuenstein zu einer selbständigen Pfarrei erhoben mit eigenem Pfarrvikar. Wie sich aus dem Vertrag des Grafen Kraft von Hohenlohe mit dem Stift ergibt,  gehörten zu dieser Pfarrei Neuenstein auch Grünbühl und Tannen. Zu einer selbständigen Kirche kam es jedoch hier nicht. Es ist nicht einmal etwas von einer Kapelle oder einem ähnlichen Andachtsort bekannt.